Der Drais-Brunnen in Bingen: |
Drais-Brunnen am Amtsgericht. |
Drais-Brunnen Seitenansicht. |
Anbei ein Zeitungsbericht der Allgemeinen Zeitung vom 26.7.2002 : |
AZ-Serie: Binger Geplätscher (3) Der Draisbrunnen art. BINGEN - Eines ist zweifelsfrei festzuhalten: Der Draisbrunnen ist alt. Sehr alt sogar. Doch für die langgehegte These, Teile des Brunnens wären bereits von den Römern erbaut worden, fand sich nie eine eindeutige Bestätigung. Das Landesdenkmalamt Rheinland-Pfalz bezeichnet den Draisbrunnen als "bedeutende mittelalterliche Anlage". Zurecht, denn sein 300 bis 400 Meter langer wasserzuführender Stollen ist wahrlich einzigartig und gibt Zeugnis aus längst vergangenen Tagen. Wasser aus verschiedenen Quellen wird so den Rochusberg herabgeführt, sammelt sich in am Ende des Stollens liegenden Brunnenkammern, ehe es aus einem am Brunnenhäuschen angebrachten Chimärenkopf "ausgespuckt" wird. Erstmals geschichtlich und urkundlich erwähnt wurde die Brunnenanlage in der Mainzer Straße im Jahre 1158. Bekannt ist auch, dass ab dem 16. Jahrhundert das Wasser des Brunnens durch unterirdische Röhren zum Marktbrunnen auf dem Speisemarkt weitergeleitet wurde. Von dort versorgte man die Bevölkerung mit dem lebensnotwendigen Wasser. Die oberirdischen Teile der Anlage wurden oftmals durch Kriege zerstört und mussten wieder aufgebaut werden. Dies führte dazu, dass der Draisbrunnen immer stärker ausgebaut wurde und, dem steigenden Wasserverbrauch Rechnung tragend, dabei weitere Quellen erschlossen wurden. Die letzte Sanierung, bei der hauptsächlich Kalksinters aus den Zuführungsrinnen entfernt wurde, fand 2001 im August ihren Abschluss. Über die Entstehung und Bedeutung des Namens Drais ranken sich vielerlei Legenden, traten in all den Jahrhunderten doch immer wieder Namensabwandlungen wie Drüssel-oder Drusebrunnen auf. Am Wahrscheinlichsten ist jedoch Drais als althochdeutsche Übersetzung von Sumpf. Denn dort wo heute das Brunnenhäuschen steht war lange vor unserer Zeit Sumpfgebiet. |
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Der Draisbrunnen unterhalb des Amtsgerichts erstrahlt seit einem Jahr wieder in neuem Glanz. Bild: Harald Kaster |
Wir haben diese Anlage am 2. Januar 2004 besucht:
Brunnenanlage |
Kopf mit Becken |
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Alle Bilder © Jürgen Körner |