An dieser Stelle finden Sie Wissenswertes über unsere Vorfahren:


| Festtage | Fürstinnengrab | Einstieg | Geschichte | Mythologie |

Die Kelten hielten in vorrömischer Zeit ein Gebiet von den Pyrenäen bis zum Rhein, von Irland bis zum Schwarzen Meer besetzt. Sie waren Barbaren im klassischen Verständnis des Wortes, voller Tatendrang, leicht erregbar und kriegsbesessen; gleichwohl schufen ihre Künstler einen einzigartigen Kunststil, und schon im ersten Jahrhundert vor Christus hatten sich in vielen ihrer Regionen unverkennbar urbane Gesellschaften entwickelt.

Kelten-Rad

Die Kelten verfügten über viele Fähigkeiten und Talente: Sie waren Meister des Bergbaus und der Metallverarbeitung, vervollkommneten das Rad, sie brachten das Pferd nach Europa und galten als verwegene Reiter. Ihre Erfindungsgabe verhalf ihnen zur Beherrschung der rauhen Umwelt und ermöglichte eindrucksvolle kulturelle Entwicklungen. Sie trieben Handel mit den Mittelmeerstädten und häuften überschüssigen Reichtum an, den sie in immer stärkere Festungsbauten und immer imposantere Gräber für ihre Herrscher investierten. Bevor diese alte keltische Welt zerfiel und schicksalhaft mit Rom kollidierte, erlebte sie eine kurze Blüte, die bleibende Spuren hinterlassen hat.

(Quelle: Barry Cunliffe - Die Kelten und ihre Geschichte Lübbe Verlag)



Wichtige Festtage im keltischen Jahresrad:

Beltane  
Ende Januar-Anfang Februar: Imbolc Mittwinter
Symbole: Brennende Kerze im Fenster.
Ende April-Anfang Mai: Beltane Begrüßung des Sommers, Verabschiedung des Winters.
Symbole: Tanz um den Maibaum, Maifeuer, Maibowle.
Ende Juli-Anfang August: Lughnasadh Erntedankfest
Ende Oktober-Anfang November: Samhain Verabschiedung des Sommers, Ankunft des Winters, Totengedenkzeit.
Symbole: Ausgehöhlte Kürbisköpfe mit brennender Kerze.


Das Bild links zeigt einen Hirschen im typisch keltischen Stil.


Eingeleitet wurden die Festtage durch genau festgelegte Rituale, die von den Hohenpriester und Hohenpriesterinnen durchgeführt wurden.

Weitere Texte zu den Kelten und den vier Jahreszeitfesten gibt es von Sylvia Botheroyd.




Das "Hunsrücker Fürstinnengrab":

Lesenswerte Informationen über keltische Funde im Hunsrück können Sie an dieser Stelle finden. Leider wird noch an dieser Stelle die nun bekannte falsche geografische Bezeichnung "Waldalgesheim" geführt.

Im Jahre 1869 fand der Bauer Peter Heckert auf seinem Acker bei der Aushebung einer Rübenmiete unter Steinen einige goldene Schmuckstücke. Diese einzigartigen Funde aus der Latène-B-Zeit (vor ca. 2200 Jahren) begründeten in der Fachwelt einen eigenständiger Begriff, den sogen. "Waldalgesheimer Stil". Im Laufe der Jahrzehnte ging jedoch der exakte Fundort verloren und bis weit in unsere Zeit hinein war man im Ort Waldalgesheim der Auffassung, dass dieser Ort aufgrund erlittener Bergwerkschäden für immer verloren sei.

Um das Jahr 1997 jedoch konnte ein Binger Professor aufgrund der Sichtung bislang verschollen geglaubeter Fundberichtsdokumente aus den Jahren 1870 die exakte Position im Gelände wieder finden. Lesefunde an dieser Stelle sowie Auswertung der Bodenbeschaffenheit mit der Hilfe der Luftbildarchäologie festigten den Fundort des alten Fürstinnengrabes. Auch eine auf Privatkosten durchgeführte Geomagnetik-Messung eines renommierten Instituts ließen keinen Zweifel aufkommen: Das alte Fürstinnengrab war wieder entdeckt worden.

Wie so oft im Leben hat die vermutete Grabstätte im Jahre 2007 ein besonderes "Schicksal" erfahren. Lesen Sie hierzu die aktuelle wissenschaftliche Abhandlung von Prof. Michael Schönherr mit Sichtung umfangreicher Quellen: Waldalgesheimer Fürstengrab von Neubaugebiet bedroht!

Selbst unter Google Earth® sind auf einem qualitativ schlechten Bild von 2004 auch für Laien die vermutlichen Grabstätten erkennbar, sogar mit viel Fantasie ist ungefähr die Lage des Kreisbogens des ehemaligen Grabhügels zu ermitteln!

Hier die Koordinaten: 49'57'18.79 N und 7'49'45.64 O, Höhe 292m

(Kreis und Beschriftung habe ich eingefügt.)


Anmerkung: Bedroht ist heute leider der falsche Begriff, das gesamte Areal wurde zwischenzeitlich gründlich umgegraben. Da es bis heute keinen anerkannten wissenschaftlichen Beweis für ein Fürstinnengrab in Waldalgesheim gibt, muss man nun korrekterweise von dem "Hunsrücker Fürstinnengrab" ohne den Zusatz Waldalgesheim sprechen. Selbst Friedrich Rudolf Engelhardt nennt im ersten Band seiner Binger Annalen von 1973 als mögliche Fundstätte nur den bei Waldalgesheim liegenden Ort Wald-Erbach.


Am 21. März 2008 haben wir das Baugelände in Waldalgesheim, das sogn. Neubaugebiet "Waldalgesheim II" besucht. Mittlerweile ist das Baugebiet "erschlossen", die Baugrundstücke werden im Auftrag einer Bank verkauft. Innerhalb der Ellipse liegt in etwa das von Prof. Schönherr vermutete Fürstinnengrab. Waldalgesheim


Wie man in Hessen mit seiner Vergangenheit umgeht, erfahren Sie auf der erstklassig zu nennenden Seite des Archäologieparkes Glauberg. Hier wurde ebenfalls ein keltisches Fürstengrab freigelegt und dieses wird vorbildlich mit verschiedenen Aktionen der Öffentlichkeit präsentiert. Schade, dass die Gemeinde Waldalgesheim die Vermarktung einer vermutlichen Touristenattraktion wohl für immer nicht mehr wahrnehmen kann.

Wir haben das keltische Fürstengrab Glauberg mit dem Kalendarium am 16. März 2008 nordöstlich von Frankfurt/Main an der A45 in der Wetterau besucht.



Einstieg: Die Avalon Triologie von Marion Zimmer Bradley

Für den Einstieg in die doch komplexe Thematik in das Leben der Kelten empfehle ich folgende Literatur:



Einführende Literatur zur Geschichte:


Mythologie:



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© Jürgen Körner